Es ist wie immer, wenn von politischen
Entscheidungen handfeste Profite abhängen: Es muss zuerst einen Knall
tun, dann geht plötzlich was. Das lehrt uns nicht erst die
Atom-Katastrophe von Fukushima im vergangenen Jahr.
Nun sind es antibiotikaresistente Keime, die sich auf der Hälfte
aller getesteten Hähnchenfleisch-Proben fanden. Wundert das
irgendjemanden? Wenn 22 bis 24 Masthähnchen auf einem einzigen
Quadratmeter gehalten werden? Das ist nicht nur ethisch verwerflich
dem Geschöpf gegenüber, sondern auch in Sachen Hygiene eine
himmelschreiende Sauerei, der logischerweise nur mit massivem
Antibiotika-Einsatz beizukommen ist. Schon will Ministerin Ilse
Aigner noch in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur Begrenzung auf
den Weg bringen. Das ging ja flott.
Doch unabhängig davon, wie diese Maßnahmen in der Praxis greifen
werden: Jeder von uns hat es beim täglichen Einkauf selber in der
Hand, ob er beim Discounter zum spottbilligen Fleisch aus
Massentierhaltung greift, oder lieber ein paar Euro mehr beim Metzger
oder direkt beim Bauern dafür bezahlt. Es gilt: Wo keine Nachfrage,
da keine „Produktion“. Das muss es uns wert sein.
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