Schwäbische Zeitung: Eingriff in die Privatsphäre – Kommentar

Nicht nur, dass wir im Internet und am Telefon
aufpassen müssen, welche Daten wir preisgeben und letztlich keine
Ahnung haben, was gespeichert wird. Nun sammelt Google auch noch die
privaten Daten direkt aus dem Wohnzimmer. Mit der
Milliardeninvestition für die Übernahme von Nest macht sich der
Konzern jetzt außerhalb des Netzes breit. Neben Rauchmeldern und
Thermostaten kauft Google auch eine ausgeklügelte Software. Die
Geräte können damit über das Internet weitergeben, was im Haushalt
geschieht. Und: Es wird sicherlich nicht lange dauern, bis auch
weitere Haushaltsgeräte mit der Software ausgestattet werden. Google
weiß dann womöglich, wann jemand zu Hause ist, wo er sich aufhält und
wie oft er kocht.

Das intelligente Haus, das sich per Knopfdruck steuern und aus der
Ferne überwachen lässt, ist zwar Luxus, aber wer es braucht – bitte
schön. Doch steht ein Riesenkonzern wie Google hinter solchen
Systemen, hört der Spaß auf. Denn mit den Daten vervollständigt der
Konzern seine Profile von Privatleuten. Zu den Informationen aus dem
Internet über private Interessen werden nun Angaben über
Alltagsgewohnheiten geliefert, gespeichert und gewinnbringend
genutzt. Ein Alptraum für Datenschützer und ein Eingriff in die
Privatsphäre.

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