Politik ist ein kurzlebiges Geschäft. Politiker
wissen das. Deshalb zielen sie vor einer Wahl auf kurzfristige,
effektheischende Versprechen ab. Die Grenze zum Populismus, der
Ängste und Ressentiments der Bevölkerung aufgreift und einfache
Lösungen anbietet, ist fließend.
Langfristige Sparmaßnahmen, wie sie Italien, Frankreich, Spanien,
Griechenland und andere derzeit dringend nötig haben, sind dagegen
unbeliebt.
Verständlich. Doch neben der Wiederwahl sollte es noch ein anderes
Ziel für Politiker geben: Das Wohl der Wähler. Und wo dieses liegt,
muss dem Wähler richtig erklärt werden. Mario Monti ist das offenbar
nicht geglückt. Und er hat eine zweite Aufgabe der Politik nicht
beherzigt: Die Sorgen und Ängste der Wähler ernst zu nehmen.
Eine reine Sparpolitik nach Merkels Geschmack nimmt die leidende
Bevölkerung der Krisenländer nicht mehr ernst. Eine mehr
wachstumsbetonte Reformpolitik würde ihnen dagegen wieder Hoffnung
geben.
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