Umstritten war die Mietpreisbremse schon
vorher: Weder schafft sie mehr Wohnraum, wenn sich Vermieter vom
Markt zurückziehen, noch schützt sie vor hohen Mieten, weil Vermieter
konsequenter die Preise erhöhen müssen, um den Anschluss an den
Mietpreisspiegel nicht zu verpassen. Jetzt bestätigt das Statistische
Bundesamt: Die Nettokaltmieten sind in den vergangenen zwölf Monaten
bundesweit im Schnitt gerade einmal um 1,6 Prozent gestiegen. In
München deutlich mehr, aber in ländlichen Ecken des Südwestens oft
weniger. Dort wird es keine Preisbremse geben, weil es nichts zu
bremsen gibt.
Mietpreisspiegel sind meist komplizierte Konstrukte und sollen bei
der Orientierung helfen. Aber die amtlichen Dokumente liegen oft fern
der Realität, weil sie naturgemäß schon bei Erscheinen auf veralteten
Daten basieren und nie die aktuelle Marktlage widerspiegeln.
Doch bevor Mieter und Vermieter nun anfangen, erlaubte Höhen der
Preissteigerung auszurechnen, müssen Gemeinden und Städte erst einmal
flächendeckend qualifizierte Mietpreisspiegel erstellen. Sonst macht
er als Berechnungsgrundlage überhaupt keinen Sinn.
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