Tanzen in der Karwoche, Umsonstinternet für
alle, auch wenn es Autoren und Musiker an den Bettelstab bringt.
Transparenz total (oder auch nicht) und Flauschs, das virtuelle
Knuddeln. So lässt sich das Piraten-„Programm“ zusammenfassen.
Noch freuen sich viele politikverdrossene Wähler über die
herzerfrischende und leider oft echte Ahnungslosigkeit. Noch
begeistern sich Journalisten an frischen Gesichtern und zahllosen
Wortspielen aus der Seefahrt.
Doch mit dem Einzug in die Landesparlamente müssen die Piraten
liefern. Berlin und das Saarland brauchen keine Flauschs, sondern
angesichts desolater Haushalte Lösungen. Nordrhein-Westfalen und
Schleswig-Holstein brauchen handlungsfähige Regierungen und
Polit-Ziele, die über den Tag hinaus gelten. Dafür bräuchten die
Piraten nicht nur ein Programm, sondern auch eine stabile und
stressresistente Spitze. So lange sie dies nicht bringen, sind die
Neulinge zwar ein Farbtupfer, aber kein Gewinn für die Politik und
damit für ihre Wähler. Im Gegenteil: Sie laufen Gefahr, die
Enttäuschung zu werden, gegen die sie antreten.
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