Ein bisschen historisch gibt es nicht. Deshalb
sollte man die Quote getrost als historisch bezeichnen – wenn man
sich erinnert, wie viele Jahre wie viele Frauen (und auch einige
Männer) politisch dafür gekämpft haben. Alle Versuche, auf die
Freiwilligkeit zu setzen, sind gescheitert. Keine Ausrede war dumm
genug, um nicht gegen die Quote ins Feld geführt zu werden.
Justizminister Heiko Maas meinte deshalb am Ende, wäre er nicht
ohnehin für die Quote, er wäre es nach den Gesprächen im Vorfeld
geworden. Die Wirtschaft wird nicht zusammenbrechen. Es ist nicht die
Hälfte des Himmels, es sind gerade einmal 30 Prozent der Plätze, die
Frauen künftig in den Vorstandsetagen besetzen. Sie könnten aber
langfristig die Arbeitswelt verändern, denn sie wissen, dass Frauen
immer noch die Anerkennung fehlt. Das ihnen wahlweise vorgeworfen
wird, sich ein schönes Leben zu machen, wenn sie sich um Haushalt und
Familie kümmern, oder unweiblich zu sein, wenn sie Karriere machen.
Frauen in Chefetagen können das Bild verändern, so wie es in der
deutschen Politik geschieht. Oder hat noch jemand Zweifel, dass eine
Frau auch Kanzler kann?
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