Vorhang auf zum nächsten Trauerspiel! 280
Lastwagen mit dringend benötigten Medikamenten und Hilfsgütern sind
auf dem Weg in die heftig umkämpfte Ostukraine – und niemand weiß, ob
sie ihr Ziel jemals erreichen werden. Ihr größter Makel: Sie kommen
aus Moskau und nicht aus Berlin, Paris oder Washington.
Die notleidenden Menschen aber, seit Tagen von Wasser- und
Stromversorgung abgeschnitten, dürfte dieses Detail herzlich wenig
interessieren. Das Misstrauen, das Wladimir Putin in den vergangenen
Monaten zu Recht geerntet hat, muss jetzt unter humanitären
Gesichtspunkten in den Hintergrund treten.
Gewiss, ein Hilfskonvoi unter der Flagge des Roten Kreuzes wäre
vertrauenserweckender, die Verteilung der Güter eventuell sogar
effizienter. Aber wer garantiert, dass das Rote Kreuz in der Kürze
der Zeit logistisch dazu in der Lage sein wird? Solange das nicht
sichergestellt ist, soll gelten: Menschenleben genießen
uneingeschränkt Vorrang vor ideologischen, von Argwohn geprägten
Scharmützeln. Nothilfe ist stets willkommen – egal, ob diese von
US-Flugzeugen im Nordirak oder eben von russischen Lkw in der
Ostukraine stammt. Deshalb Bahn frei für die Lastwagen aus Moskau!
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