Schwäbische Zeitung: Für manche unbezahlbar – Kommentar

Mehr Wettbewerb, mehr Wahlfreiheit gleich
bessere Leistungen. Das ist das schöne Bild, das die private
Versicherungswirtschaft malt. Die logische Folge wäre die Öffnung der
Privatversicherung für alle, wie Daniel Bahr es vorschlägt. Doch die
Lehre der letzten Jahre sieht anders aus. Angesichts der Alterung der
Gesellschaft und des Fortschritts in der Medizin stoßen gesetzliche
wie private Krankenversicherungen an ihre Grenzen. Die Folge: Weniger
Leistungen, Beitragssteigerungen oder mehr Steuerfinanzierung.

Auch in den Privatkassen werden die Versicherten älter. Manche
können ihre Beiträge, die sich anders als in der gesetzlichen nicht
nach der Rente richten, kaum mehr zahlen. Der Nachwuchs wird – auch
in Privatversicherungen – dünner, die Folgen sind absehbar. Momentan
erscheint die Privatversicherung deshalb vielen eher wie ein Auslauf-
denn wie ein Zukunftsmodell. Nur wenige Privatversicherte würden
ihren Kindern heute noch ohne Bauchschmerzen raten, sich ebenfalls
privat zu versichern. Dabei haben die Privaten eines den gesetzlichen
Kassen voraus: Sie haben Altersrückstellungen geschaffen.

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