Geht es nach einer Mehrheit in der AfD-Fraktion
im Stuttgarter Landtag, wird Wolfgang Gedeon eventuell
ausgeschlossen. Der „Politiker, Autor, Mediziner, Philosoph“, wie er
sich bezeichnet, soll ein Antisemit sein. Aber AfD-Chef Jörg Meuthen
laviert weiter und es könnte gar sein, dass Gedeon doch bleiben darf.
Meuthens Taktik war es bisher, seine Aussagen dem Publikum
anzupassen. Gegenüber Journalisten gibt er die Friedenstaube, bei den
Parteimitgliedern hetzt er gegen grün-rote „Versiffung“. Meuthen
deklamiert eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Antisemiten und
kungelt mit dem Rechtsaußen Björn Höcke. Er hat nichts gegen Jérôme
Boateng als Nachbarn und übt den Schulterschluss mit Alexander
Gauland. Und Gedeon zog in den Landtag ein unter dem AfD-Chef
Meuthen. Das Verhältnis der AfD zum Rechtsradikalismus bleibt also
ungeklärt. Meuthen eiert weiter taktisch herum.
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