Mit ihrem faulen Kompromiss haben sich die
US-Politiker allenfalls Zeit erkauft. Völlig zu Unrecht bejubeln die
Börsen die Einigung. Denn in Wahrheit verzichtet der amerikanische
Staat auf Steuern, die er hätte einnehmen können, und verschenkt
Geld, das er nicht besitzt.
Die politische Kaste gibt ein erbärmliches Bild ab. Verbohrte
Abgeordnete zeigen sich unfähig, den Schuldenberg abzutragen und
machen weiter, als wären die Schatullen prall gefüllt.
Seit Jahrzehnten schon pumpen die Amerikaner geliehene Dollars in
den Markt. Zugleich verfallen ihre Straßen und Stromnetze. Viele
Fabriken sind veraltet, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Amerika hat –
prozentual betrachtet – mehr Schulden als kriselnde Euroländer wie
Spanien oder Belgien. Doch die Staatsfinanzierung auf Pump geht
weiter. Einerseits kauft die Notenbank unverdrossen US-Schuldscheine
auf, sie druckt also Geld. Andererseits leihen sich die Amerikaner
Abermilliarden in China. Peking borgt ihnen gewissermaßen Geld, damit
sie weiter im großen Stil Waren aus China kaufen können.
Diese gefährliche Schuldenmacherei geht auch Deutschland an.
Schließlich sind die Vereinigten Staaten noch immer die mächtigste
Volkswirtschaft der Erde, gebieten über die bedeutendste Währung der
Welt und sind unser zweitwichtigster Handelspartner. Deutsche
Maschinenbauer und Autohersteller brauchen ein wirtschaftlich
gesundes Amerika, auch als Gegengewicht zu China.
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