Schwäbische Zeitung: Geschacher um CSU-Ministerposten – Kommentar zur CSU

Qualität setzt sich durch, sagt man. In der
Politik gilt dies nicht immer. Denn sonst hätte von Anfang an klar
sein müssen, dass Gerd Müller sein Ministerium behalten muss. Er hat
es wie wenige Entwicklungsminister vor ihm mit Leben gefüllt. Und
seinem Ressort kommt im Kampf gegen Hunger und Armut, die globalen
Fluchtursachen, immer mehr Bedeutung zu. Deshalb war es kaum
nachzuvollziehen, dass Müller zur Disposition stand.

Doch es war ein großes Geschacher, bis die CSU-Mannschaft für
Berlin komplett war. Allen voran: Horst Seehofer. Für ihn war klar,
dass er eine Art Superministerium haben musste, um ihn zum Abschluss
seiner Karriere nach Berlin zu locken. So reichte ihm nicht das
riesige Innenministerium allein, es gibt noch die Heimat obendrauf.
Bauen aber nun doch nicht.

Der Kanzlerin nötigte er eine zusätzliche Staatsministerin ab,
sodass die CSU ihr Frauenproblem überdecken kann. Denn drei Männer
und gar keine Frau, das hätte sehr schlecht ausgesehen. Das
Verkehrsministerium bekommt wie beim vorigen Mal der
CSU-Generalsekretär als Belohnung. Richtig gut ist am Ende nur eins:
dass Gerd Müller weitermacht.

Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell