Philipp Rösler lässt im Wahlkampf keine
Gelegenheit aus, sich als Internet-Minister zu inszenieren: Besuch im
Silicon Valley, ein Brandbrief, als die Telekom jüngst eine
Drosselung von Internetanschlüssen ankündigt, dann die Behauptung,
die Republik habe einen EU-Spitzenplatz bei der Versorgung mit
schnellem Netz. Diese Show lenkt von den Schwachstellen auf deutschen
Datenautobahnen ab. Deutschland hat Nachholbedarf beim
Internetausbau.
Was das Wirtschaftsministerium heute als flächendeckend vorhandene
Breitbandanschlüsse bezeichnet, erlaubt in vielen ländlichen Regionen
kaum das ruckelfreie Ansehen eines Youtube-Videos. Zwar werden
Breitbandlücken gerne mit der bequemen Funktechnik LTE gestopft –
wirklich zukunfts- und unternehmenstaugliche Glasfaserkabel fehlen
aber auf dem Land. Es passt ins Bild, dass das Ministerium neulich
einem eigenen Experten denn Mund verboten hat, als die Schwäbische
Zeitung nach der richtigen Strategie beim Breitbandausbau fragte.
Statt publikumswirksamer Auftritte braucht das Land einen Minister,
der den Netzausbau ernsthaft voranbringt.
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