Wieder werden die Hoffnungen auf Frieden in der
Ukraine mit dem Namen Minsk verbunden. Vor fünf Monaten wurden dort
die Weichen für eine Waffenruhe gestellt. Das Minsker Protokoll gilt
als eine vernünftige Lösung.
Seine Umsetzung scheiterte aus zwei Gründen: Erstens hatte
Ukraines Präsident Petro Poroschenko noch gehofft, die Separatisten
mit verstärkter Feuerkraft seiner Streitkräfte niederwalzen zu
können. Zweitens war Putin die „Kriegsbeute“ der Rebellen wohl nicht
gut genug.
Glaubt man den durchgesickerten Informationen, könnten in Minsk
als Zugeständnis an Moskau die umfangreichen Landgewinne der
Separatisten seit September 2014 offiziell anerkannt werden.
Andererseits weiß Poroschenko jetzt, dass seine Armee gegen die
Übermacht des Gegners und ohne westliche Waffen nicht mehr lange
durchhält. Somit stehen die Chancen für einen Durchbruch in Minsk
nicht so schlecht.
Es zeichnet sich auch ab, wer der größte Verlierer wäre: Der
Oligarch in Kiew, dem seine Landsleute die Schmach der faktischen
Kapitulation vermutlich nicht verzeihen würden.
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