Ein Verfasser antisemitischer Schriften wird
nicht aus einer Partei ausgeschlossen, die für sich in Anspruch
nimmt, besonders demokratisch und rechtsstaatlich zu sein. Wolfgang
Gedeon bleibt Mitglied der baden-württembergischen AfD. In der
Fraktion mitarbeiten darf er schon länger.
Nein, das ist nicht normal. Auch wenn die AfD unter dem Deckmantel
der Meinungsfreiheit stetig versucht, das Empörende zu normalisieren.
Dazu zählt auch die Rehabilitation des Abgeordneten Stefan Räpple in
der Fraktion, der nun wieder als vollwertiges Mitglied in Ausschüsse
entsandt und Arbeitskreise leiten darf – der allerdings bisher eher
durch „Volksverräter“-Rufe im Landtag als durch konstruktive
Sacharbeit aufgefallen ist.
Alles keine Überraschung mehr bei einer AfD, die längst den Kurs
nach Rechtsaußen beschreitet? Vielleicht. Aber genau vor diesem
Gefühl der Gewöhnung gilt es sich zu hüten, und Unerhörtes als
solches zu sehen.
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