John Kerry bringt mit seinem Antrittsbesuch
Europa und Deutschland besondere Wertschätzung entgegen. Ein Zeichen,
dass die USA verlässliche Partner brauchen. Und auch eine
Vorbereitung darauf, dass Präsident Obama nach vier Jahren
Abwesenheit in seiner neuen Amtsperiode Berlin wohl einen Besuch
abstatten wird, vielleicht sogar zum 50 Jahrestag von Kennedys
berühmter Berlin-Rede.
Das alles ist erfreulich. Doch angesichts der Krisenherde von
Syrien über den Iran bis Afghanistan treiben John Kerry auch in
Berlin andere Sorgen um als nur die Wiederbelebung einer alten, etwas
angerosteten Freundschaft. Auf der einen Seite werden die Ansprüche
der Amerikaner an Europa und an Deutschland steigen, was die
Friedenssicherung auf der Welt angeht. Auf der anderen Seite will
Kerry das Freihandelsabkommen forcieren.
Alle Beschwörungen von vertieften politischen Beziehungen werden
kaum verhindern, dass es Streit um chlordesinfizierte Hähnchen (made
in USA) oder genmanipulierte Lebensmittel geben wird. Denn die
Verbraucherpolitik in den USA und Europa ist sehr unterschiedlich. Da
ist es nicht falsch, sich zuvor noch einmal gemeinsamer Werte zu
versichern, die Freundschaft zu betonen.
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