Es ist auf den ersten Blick überraschend, dass
ein dunkelhäutiger Mensch mit rechtem Gedankengut sympathisiert und
antisemitische Tiraden schwingt. Doch der Antisemitismus stellt oft
den kleinsten gemeinsamen Nenner für Extremisten dar – egal welcher
Hautfarbe, egal ob rechts oder links.
Das Ressentiment gegen die Juden ist keineswegs, wie oft
angenommen, nur ein Phänomen ausschließlich der extremen Rechten.
Auch Linke können Antisemiten sein. Dieudonné selbst fing politisch
links an und wandelte sich zum Rechtsaußen. Der deutsche
rechtsextreme Holocaustleugner Horst Mahler trat als Anwalt der
linksradikalen RAF erstmals in Erscheinung. Und dass selbst die heute
im Bundestag vertretene Linkspartei ein Antisemitismus-Problem hat,
zeigte sich exemplarisch daran, wie lange die Partei brauchte, ehe
sie das Existenzrecht Israels in ihr Grundsatzprogramm aufnahm.
Dieudonnés beinahe schon kuriose Verbindungen zur rechtsextremen
Front National belegen nun obendrein, dass der Judenhass
zusammenschweißen kann, was eigentlich nicht zusammenpasst: in diesem
Fall einen Farbigen und Rechtsextreme.
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