Je oller, je doller – angesichts einer
alternden Gesellschaft wird gerade das Alter neu definiert. Das wird
auch Zeit, denn schon lange sind die Alten fitter und jünger als
früher. Allzu lange, und auch heute noch in einigen Betrieben, galten
Ältere als langsam, besserwisserisch und teuer, sodass man sie
möglichst in die Frührente drängte. Jetzt braucht man sie wieder, die
Alten – und konzentriert sich auf ihre Stärken: Erfahrung, Wissen,
Geduld, Disziplin. Der Sachverständigenrat für Wirtschaft verweist
auf Studien, denen zufolge die Arbeitsproduktivität konstant bleibt,
weil das Erfahrungswissen schwindende Kräfte und nachlassendes
Gedächtnis aufwiegt.
Das alles ist schön und gut, doch Ältere brauchen trotzdem andere
Arbeitskonzepte, denn den berühmten Dachdecker treibt es nicht mehr
so hoch und dem Fließbandarbeiter geht es plötzlich zu schnell. Die
ersten Demografie-Tarifverträge gibt es bereits, doch hier muss noch
mehr geschehen. Zumal eine flexiblere Arbeitswelt nicht nur Alten,
sondern auch Jungen besser durchs Leben hilft. Auch mancher
30-Jährige würde gerne mal eine Zeitlang kürzer treten, um dann mit
40 wieder voll präsent zu sein.
Jenseits der Arbeit wird das Engagement Älterer in Erziehung und
Pflege mehr denn je gebraucht. Das Gefühl, sich nützlich machen zu
können, wird wiederum von Älteren geschätzt. Schöne alte Welt!
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