Schwäbische Zeitung: Kommentar zu EU – Gouvernante aus Brüssel

Früher war es die krumme Gurke, dann kam die
Glühbirne, jetzt ist der Staubsauger dran: Brüsseler Bürokraten haben
ein Händchen dafür, sich mit Verboten unbeliebt zu machen.

Niemand bezweifelt heutzutage, dass es sinnvoll und nötig ist,
Energie zu sparen. Dazu spornen schon hohe Kosten für Strom und Gas
an. Hausbesitzer modernisieren ihre Heizkessel, dämmen ihre Fassaden,
lassen dreifach verglaste Fenster einbauen. Sie machen dies
freiwillig – und nicht, weil es ihnen eine ökologisch beseelte
Gouvernante aus Brüssel vorschreibt.

Die Vokabel Eigenverantwortung kommt nicht vor im Wortschatz jener
Bürokraten. Sie sind besessen von der Idee eines bemutternden
Staates, der nur das Beste für seine Schutzbefohlenen will. Ein paar
grüne Fundamentalisten mögen jubeln, doch die meisten Bürger wollen
keinen wohlmeinenden Vormund.

Die Öko-Regeln belegen, wie schlimm es um Europa steht. Der Euro
wurde mit Ach und Krach gerettet. Europafeindliche Parteien sind auf
dem Vormarsch. Führende Politiker bleiben zugleich Antworten
schuldig, wohin die EU steuert. In diesen Zeiten muss die Frage
erlaubt sein, ob Europa keine anderen Probleme hat als den
Stromverbrauch von Staubsaugern und Wäschetrocknern.

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