Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Koalition – Nur ein kleiner Schönheitsfehler

Mehr als ein kleiner Schönheitsfehler ist es
nicht. Dass Angela Merkel nicht alle Stimmen der Großen Koalition
erhalten hat, versteht sich von selbst. Man muss sich nur an den
Wahlkampf zurück erinnern, in dem es ein Hauptziel der SPD war,
Merkel abzulösen. Die wiedergewählte Kanzlerin kann sich trotzdem auf
eine übergroße Mehrheit im Bundestag stützen. Man muss kein Prophet
sein, um vorauszusagen, dass in künftigen Abstimmungen das ein oder
andere Mal mehr Stimmen aus der Großen Koalition fehlen werden.

Merkel beginnt ihre neue Legislaturperiode wie die letzte mit
einem Besuch beim Freund Frankreich, dem Land, das lange nicht so gut
wie Deutschland durch die Krise kommt. Russlands Präsident Putin
bescheinigte Merkel am Dienstag „politische Autorität“. Man kann sich
nicht aussuchen, woher die Glückwünsche kommen, aber in der Sache hat
Wladimir Putin Recht. Merkel hat sich in den letzten Jahren mit ihrer
Europapolitik Respekt erworben. Innenpolitisch genießt sie nicht das
gleich hohe Ansehen. Wenn sie den Mut zu Reformen aufbringt, den
Bundespräsident Joachim Gauck anmahnte, kann auch dies noch gelingen.

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