Libyens früherer Machthaber Muammar al-Gaddafi
war der Meinung, er müsse sein Land mit harter Hand führen. Für den
Westen hatte das nicht nur unangenehme Seiten.
Der Imperator mochte unberechenbar sein, sein Volk unterdrücken
und Terroristen unterstützen. Aber er war einigermaßen verlässlich
als Geschäftspartner und diente sich gegen Profit als Verbündeter im
Kampf gegen die Migration über das Mittelmeer an.
Sind wir nun angesichts der sich dramatisch verschärfenden
Sicherheitslage in Tripolis und in Bengasi etwa so weit, die alten
diktatorischen Zeiten unter Gaddafi zu beschwören, in denen man noch
einigermaßen wusste woran man ist? Das wäre fatal. Denn die Libyer
haben – mit Unterstützung der Nato – vor drei Jahren eine Diktatur
gestürzt, sie haben Parlamentswahlen abgehalten und sich an einem
mühsamen demokratischen Prozess versucht.
Dass sie dabei Hilfe brauchen, versteht sich, schon allein, um ein
Übergreifen der Kämpfe auf die nordafrikanischen Nachbarn zu
verhindern. Diese Hilfe wird aus Europa kommen müssen.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Weitere Informationen unter:
http://