Draghis Zinssenkung und sein geplantes
Aufkaufprogramm für risikobehaftete Kredite und Schuldverschreibungen
gibt an Sparer und Spekulanten falsche Signale. Keine Frage. Doch sie
sind nicht die Adressaten, die der EZB-Präsident eigentlich
ansprechen will. Es sind die Regierungschefs der Euroländer. Seit
Draghis legendärem Satz, er werde alles erforderliche tun, um den
Euro zu retten, waren es immer nur die Staatschefs, die er zum
Handeln bewegen wollte. Denn nicht die EZB, sondern nur die Politik
kann die Konjunktur durch gezielte Maßnahmen ankurbeln. Schon damals
war es ein Aufruf mit massivem Widerhall, der dennoch ungehört
verklungen ist – oder besser unverstanden – denn nichts geschah.
Jetzt ist es der Hilfeschrei eines Verzweifelten.
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