Schwäbische Zeitung: Mindestlöhne sind keine Schwäche – Kommentar

Die Argumente sind alle ausgetauscht. Doch fast
perfide ist es, wenn die CDU jetzt meint, eine gesetzliche
Mindestlohngrenze schwäche die Tarifpartner. Zumindest die eine
Seite, die Gewerkschaften, fühlen sich überhaupt nicht geschwächt,
sondern sie kämpfen seit Jahren für eine gesetzlich festlegte
Haltelinie nach unten. Und die Mehrheit der Deutschen, auch der
FDP-Wähler, empfindet das genauso.

Wo die Löhne zu erbärmlich werden, muss Einhalt geboten werden.
Zumal es ja auch die ganz normalen Arbeitnehmer sind, die am Ende mit
ihren Löhnen wiederum die Armutslöhne anderer aufstocken müssen, ganz
zu schweigen von der Grundsicherung im Alter.

Wettbewerb muss sich auf die besten Produkte konzentrieren und
nicht auf den Wettlauf um die niedrigsten Löhne. Schade, dass der
gesetzliche Mindestlohn nicht beschlossen wurde. Gut aber, dass nur
noch über das Wie und nicht mehr über das Ob von Mindestlöhnen
geredet wird.

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