Philipp Mißfelder ist ein Politiker, der immer
wieder mal gerne aneckt, sich gerne in den Vordergrund spielt und
sicherlich nicht nur Freunde in seiner Fraktion hat. Doch einen
Grund, dass er das Amt des außenpolitischen Sprechers der
Unions-Fraktion niederlegen sollte, den gibt es nicht.
Eigentlich hat Mißfelder nur einen einzigen Fehler gemacht. Er hat
seine Fraktion nicht darüber informiert, dass er zum
Nordstream-Empfang inklusive Schröders Geburtstagsfeier mit Putin
nach St. Petersburg fährt. In einer politisch so heiklen Lage wie
derzeit hätte er das tun müssen. Zumal die Unionsspitze sich
öffentlich über Schröder mokiert hatte, der mit Champagner feiere,
während Deutsche als Geiseln festgehalten werden. Doch vielleicht hat
das Petersburger Gespräch von Schröder, Voscherau und Mißfelder mit
Putin ja sogar zur Freilassung der Geiseln beigetragen.
Es ist deshalb richtig, wenn Mißfelder mit einem Rüffel
davonkommt. Er hat ohnehin genug zu kämpfen. Gerade ist er
NRW-Schatzmeister geworden, um seine Position in der Partei weiter zu
festigen. Denn im Prinzip ist Mißfelder seit einem Jahrzehnt der ewig
junge Hoffnungsträger der CDU und noch nicht über seine Rolle
hinausgewachsen. Das ist Strafe genug.
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