Hat Karstadt überhaupt noch eine Zukunft? Der
Betriebstrat glaubt fest daran. Zumindest, seit der schillernde
Millionär René Benko den Konzern komplett übernommen hat. So
euphorisch wie beim Einstieg von Berggruen 2009 ist man jedoch nicht
mehr.
Längst ist klar: Der Karstadt-Konzern ist noch lange nicht
gerettet. Der Immobilieninvestor kam nur einer weiteren Insolvenz
zuvor. Nicht aus Nächstenliebe. Eine Pleite hätte auch auf seine
Mieteinnahmen sowie die von ihm übernommenen Karstadt-Sparten
durchgeschlagen.
Die Probleme sind groß. Nicht nur wegen der Konkurrenz im
Einzelhandel, der durch den Online-Handel verschäft wird. Berggruen
hat vollmundig versprochene Investitionen verpasst und zog noch über
Markenrechte Millionen aus Karstadt heraus. Auch Gewerkschaften
müssen Zugeständnisse machen. Doch selbst wenn Benko groß investiert,
ist unklar, was er mit Karstadt vorhat.
Gut möglich, dass er Karstadt völlig neu aufstellt und aus den
Kaufhäusern Shoppingcenter, Bürogebäude oder Luxuswohnungen macht.
Für die Mitarbeiter geht das Zittern weiter.
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