Schwäbische Zeitung: Mut zeigen! – Kommentar

Das politische Restrisiko ist noch immer
gewaltig. Ein Neustart bei der Suche nach einem atomaren Endlager
aber musste sein, um eine aus dem Ruder gelaufene und nie offen
diskutierte Streitfrage doch noch beantworten zu können – sowohl
ideologiefrei als auch unaufgeregt. Der Streit um Zwischenlagerplätze
für 26 Castorbehälter aber lässt befürchten, dass doch nicht alles so
rund laufen wird, wie das insbesondere Winfried Kretschmann
vorschwebt.

Nun ist er, der Atomkraftgegner, wahrlich über seinen Schatten
gesprungen. Er gibt auch Baden-Württemberg frei für die Suche nach
einem geeigneten Standort. Stark infiziert hat er andere damit nicht.
Zudem kann niemand garantieren, ob der Konsens auf Dauer hält. Es
verlangt, wenn es so weit ist, von der Politik zudem viel Mut, der
Wissenschaft tatsächlich zu folgen, falls diese belastbare Vorschläge
präsentieren kann. Die, die schon immer gegen Atomkraft waren, dürfen
wiederum eines nicht vergessen. Der Müll muss weg. Einfach bei diesem
Thema „Nein“ zu sagen, ist unverantwortlich, nur auf den Nachbarn zu
zeigen, ein Zeichen von Schwäche.

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