Für Viktor Orbán wird es eng. Nicht, weil
Zehntausende den autokratischen Staatsumbau ablehnen. Denn der
schäumenden Opposition stehen (immer noch) viele Ungarn gegenüber,
die den Kurs der neuen Regierung goutieren. Gefährlicher für Orbán
ist die Europäische Union. Denn die könnte den Geldhahn zudrehen,
wenn Ungarn die Notenbank zum Appendix und damit zur Geldpresse der
klammen Regierung degradiert. Das kleine Land muss allein in diesem
Jahr 4,8 Milliarden Euro Schulden refinanzieren – und das wird ohne
Hilfe von außen schwer: Staatsanleihen aus Budapest sind fast
Finanzmarkt-Ramsch.
Die kühle Abfuhr aus Brüssel ist eine schallende Ohrfeige für die
Regierung, die nun trotz Zweidrittelmehrheit im Parlament vor
massiven Problemen steht. Wenn weder Währungsfonds noch EU helfen,
sieht es düster aus für Orbán. Er wird Abstriche machen müssen, um
fest im Sattel zu bleiben.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Weitere Informationen unter:
http://