Knapp zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl
wächst die Landliebe auch in der Staatskanzlei. Die Vorteile, die
Bayerns Provinz nicht nur an Lebensqualität zu bieten hat, sprechen
sich herum. Hoffentlich führt die Einsicht nicht nur zu
Lippenbekenntnissen.
Zur Wahrheit gehört auch, dass die Provinz-Fans in der CSU in den
Freien Wählern einen wichtigen Verbündeten gefunden haben, der die
Ballungsraum-Lastigkeit früherer Staatsregierungen ohne
parteipolitische Rücksichtnahmen beim Namen nennt.
Die Diskussion, wie lange Wachstum Sache der Ballungsräume bleiben
darf, ist überfällig. Schon wegen der horrenden Großstadt-Mieten, die
Menschen zu Sozialhilfe-Empfängern machen – und den Kinderwunsch für
Normalverdiener zur Illusion.
Zumindest unter Nachdenklichen ist Provinz längst kein Schimpfwort
mehr, sondern Ausdruck für den Wunsch nach Lebensqualität. Gerade das
Politiker-Hätschelkind München spürt die Flucht der Besserverdiener
in die florierenden Umlandgemeinden.
Es ist hohe Zeit für politische Weichenstellungen, die solchen
Wandel auch weiter hinaus in den ländlichen Raum tragen. Gegen die
unübersehbaren Großstadt-Probleme hilft nur die Einsicht, dass die
Arbeit zu den Menschen kommen muss – nicht umgekehrt.
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