Schwäbische Zeitung: Rezept gegen Verdrossenheit – Kommentar

Die Absenkung des Wahlalters bei Kommunalwahlen
auf 16 Jahre ist der richtige Schritt. Landauf, landab wird über die
Politikverdrossenheit der Jugendlichen geschimpft. Keine Ahnung, kein
Interesse, heißt es dann. Doch junge Menschen, die nicht in einer
Stadt mit einem Jugendgemeinderat wohnen, können sich vor der
Volljährigkeit politisch überhaupt nicht einbringen. Und warum sollte
sich jemand für etwas interessieren, bei dem er sich nicht beteiligen
kann? Das Wahlalter ab 16 Jahren gibt den jungen Menschen endlich die
Möglichkeit, politisch mitzureden – und weckt so sicher auch die
Bereitschaft, sich grundsätzlich mit Politik stärker
auseinanderzusetzen. Bei den Parteien, Bündnissen und Vereinen auf
Kommunalebene führt das Wissen um jüngere Wähler zudem dazu, sich
stärker mit den Wünschen der nächsten Generation auseinanderzusetzen.
So hat auch die Kommunalpolitik die Chance, zukunftsfähiger zu werden
und die Angebote der Stadt für junge Menschen attraktiver zu
gestalten. Vielleicht führt es sogar dazu, dass Kommunalpolitiker
darauf achten, dass sie ihre Inhalte anschaulicher und einfacher
vermitteln. Damit wäre sicher auch den älteren Wählern im Land
geholfen.

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