Alles wird nun doch noch gut. Die Frage
„Gestatten Sie, dass ich, wenn ich meinen kleinen Sohn im
Planschbecken fotographiere, Ihr Sohn dahinter mit im Bild sein
könnte?“, muss auch in Zukunft niemand stellen. Alltagsuntaugliche
Regelungen sind im letzten Moment vermieden worden. Jeder kann seine
Kinder, Neffen, Nichten und ihr Umfeld weiter aufnehmen.
Strafbar aber wird der Handel mit solchen Nacktbildern. Das ist
die Auswirkung der Edathy-Affäre, jener Affäre um dem
SPD-Bundestagsabgeordneten, der in Kanada Nacktbilder von Jungen
gekauft haben soll, die nach deutschem Recht nicht unbedingt als
pornografisch einzuordnen sind. Der Graubereich auf diesem Feld ist
groß. Doch jene Juristen, die sich solche Bilder beruflich ansehen
müssen, können sehr wohl unterscheiden, ob Kinder in sexualisierter
Haltung (das sogenannte Posing) dargestellt sind oder nicht.
Das neue Gesetz verbietet nun rigoros Geschäfte mit Nacktfotos von
Kindern, und das ist gut. Denn sexuelle Übergriffe auf Kinder und
Jugendliche sind besonders schlimm, weil sie Schwächere schädigen und
oft lebenslang traumatisieren. Richtig ist aber auch, dass die
Prävention verstärkt wird, um jenen potenziellen Tätern,die sich
krankhaft von Kindern angezogen fühlen, Hilfe anzubieten.
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