Vor 14 Jahren sprach Präsident Wladimir Putin
in einer Rede vor dem Bundestag von Europa als einem „gemeinsamen
Haus“ der Russen und Deutschen. Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise
legt Putins Land jedoch weniger Wert auf gute Nachbarschaft und geht
lieber seinen eigenen Weg, auf unserem Kontinent und bald wohl auch
im Weltall.
Die Raumstation ISS ist eines der aufregendsten Forschungsprojekte
unserer Zeit. Sie ist ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit der
Nationen, die bislang von politischen Querelen verschont wurde. Das
könnte sich jedoch bald ändern. Denn Moskau will ab 2024 den
Vorposten der Menschheit im Orbit verlassen und seinen Teil der ISS
mitnehmen.
Es gibt verschiedene Gründe dafür. Die Sputnik-Pioniere senden
aber auch ein politisches Signal aus. Russland strebt die alleinige
Dominanz im All an und sieht seine Partner als Last. Der verletzte
Nationalstolz der unter den westlichen Sanktionen leidenden
Ex-Supermacht treibt sie zunehmend in die Einsamkeit.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de