Absurde Szenen hatten sich am Stachus
abgespielt. Vor dem Münchner Justizpalast standen Fans des FC Bayern
und schimpften über das Urteil gegen Uli Hoeneß. Dabei war der
Klubpräsident eher glimpflich davongekommen. Ebenso absurd wäre es
gewesen, hätte er sich an seine Ämter geklammert.
Im Herbst 2013 bei der Jahreshauptversammlung hatte Hoeneß
angekündigt, nach dem Prozess die Klubmitglieder über seinen Verbleib
als Präsident und Aufsichtsratschef entscheiden zu lassen. Diese
Farce hat er sich und dem Verein mit dem Rücktritt erspart. Hinzu
kommt der Verzicht auf die angekündigte Revision. Kritiker werden
sagen: Er kam nur der Entscheidung des Aufsichtsrats zuvor und hatte
Angst vor höherer Strafe.
Doch dies wird der Sache nicht gerecht: Wie sonst könnte er Reue
zeigen? Uli Hoeneß verlässt seinen geliebten FC Bayern, überlässt
sein Lebenswerk anderen und geht ins Gefängnis. In dieser
Entscheidung zeigt sich der Mann, wie man ihn kennt: konsequent,
direkt, geradeaus. Er trägt die Folgen des „Fehlers seines Lebens“.
Typisch Hoeneß. Er mag kriminell gehandelt haben, ein schlechter
Mensch ist er nicht.
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