Zypern zeigt, in welchem Dilemma Europa steckt.
Wider besseren Wissens halten die Politiker die Illusion aufrecht,
die EU sei ein Bündnis unterschiedlich großer, aber gleich befähigter
Staaten. Zypern belehrt uns eines Besseren. Die Regierung entpuppt
sich als überforderter Gemeinderat. Nachdem Geldwäscher das Interesse
an der Insel verloren haben, sollen jetzt Glücksspieler die
Staatskasse füllen. Für diese kühne Idee nimmt der Präsident sogar –
hört, hört – einen Streit mit der Kirche in Kauf. Solche Vorschläge
zur Sanierung eines Staates sind erbarmungswürdig. Rufen wir uns ein
Schlagwort Schäubles in Erinnerung: Es existiert ein Europa der zwei
Geschwindigkeiten. Im Süden gibt es Länder ohne Kataster und
Steuerfahnder, im Norden Staaten mit hocheffizienter Verwaltung. Sie
müssen den Ton angeben bei der Gestaltung der EU.
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