Schwäbische Zeitung: Untragbar – Kommentar

Seit Jahren ist Klaus Wowereit als
Chefkontrolleur des Flughafenprojekts Berlin-Brandenburg in der
Verantwortung. Als sein Vize im Amt des Aufsichtsratschefs sekundiert
SPD-Parteifreund und Ministerpräsidentenkollege Matthias Platzeck.

Den zwei Genossen ist es in bemerkenswerter Art und Weise
gelungen, sich persönlich und die Bundesrepublik Deutschland
international lächerlich zu machen. Es geht um den
Hauptstadtflughafen einer Industrienation, die sich weltweit als
Exportweltmeister feiern lässt, auf allen Kontinenten den Ruf eines
verlässlichen Partners genießt und technologisch eine Führungsrolle
beansprucht.

Da passt es wenig, dass es diesen Deutschen nicht gelingt, einen
im Vergleich nicht allzu großen Flughafen auf die grüne Wiese zu
setzen. Stümperei auf allen Ebenen und dennoch will (noch) keiner
politische Verantwortung übernehmen. Dass sich Wowereit mit dem
Rücktritt als Aufsichtsratschef retten will, ist Teil einer Posse,
bei der einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Wowereit ist für
Berlin als Regierender Bürgermeister untragbar geworden.

Für Platzeck, der zumindest die Vertrauensfrage stellen wird, gilt
in Potsdam ähnliches. 2005 hatte Platzeck ein Strategiepapier für
Brandenburg vorgestellt. Der Titel damals: „Das zupackende Land.“
Platzeck sollte sich die Überschrift zu Herzen nehmen und zupackend,
also ohne Wenn und Aber, zurücktreten. Vielleicht würde auch Wowereit
dann bemerken, was es heißt, Verantwortung zu zeigen.

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