Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem.
Also auch ein Problem der Bundeswehr. Deshalb kann es nicht
überraschen, wenn es Soldaten gibt, deren Gehirnstruktur nicht
besonders komplex ist.
Aber der Verein „Deutscher Soldat e. V.“ beschreibt den
Arbeitgeber Bundeswehr ganz anders. In der Organisation haben sich
die Uniformierten zusammengeschlossen, deren Eltern nach Deutschland
eingewandert sind. Diese Soldaten sprechen von gelungener Integration
und von beachtenswerten Aufstiegsmöglichkeiten.
Bevor also der Stab über die Marine gebrochen wird, weil
offensichtlich vier Seeleute einen Vorgesetzten gequält haben, sollte
die Staatsanwaltschaft die Hintergründe klären.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Diskriminierung
und physische Gewalt sind völlig inakzeptabel, dümmlicher Korpsgeist
und schmierige Kameraderie dürfen auch in der Bundeswehr nicht
hingenommen werden.
Es gibt derzeit aber keine Anzeichen, dass eine solche Tolerierung
stattgefunden hat. Bislang scheint die Marineführung richtig
gehandelt zu haben. Die vier Unteroffiziere sind nach Deutschland
geschickt worden und es wird gegen sie ermittelt.
Die Negativschlagzeilen lenken aber von größeren Problemen ab. Es
mehren sich kritische Stimmen in der Truppe über fehlende
Anerkennung. Soldaten, die im Ausland ihren Dienst versehen haben,
vermissen Anerkennung in und aus der Bevölkerung. Der
Verteidigungsminister erkennt darin Larmoyanz. Dieser Diskussion muss
er sich stellen. Glaubwürdig wird das aber nur, wenn Übergriffe
konsequent geahndet werden.
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