Schwäbische Zeitung: Wo ein Wille ist

In Zeiten, in denen die Zahl der Flüchtlinge
nach Deutschland ohnehin wächst, ist die Frage heikel: Braucht man
ein neues Zuwanderungsgesetz, um Arbeitskräfte außerhalb der EU ins
Land zu holen? Um zielgerichteter um jene zu werben, die der
deutschen Wirtschaft nutzen? Jahrzehntelang hat man in Deutschland
aus historischen Gründen die Selektion von Einwanderern gescheut.
Doch man hat mit dem Aufenthaltsgesetz ein umfangreiches Regelwerk
geschaffen, mit dem man die Mittel in der Hand hat, bei
Fachkräftemangel mehr Menschen außerhalb der EU anzuwerben.

SPD und Grüne wollen ein Einwanderungsgesetz, auch um ein Zeichen
zu setzen, dass Deutschland ein offenes Land ist. Doch die CSU hat
recht. Dazu ist kein neues Gesetz nötig, es gibt bereits eine
gesteuerte Zuwanderung. Man sollte sicherlich Bürokratie abbauen und
mehr für die Willkommenskultur tun. Man kann aber auch mit den
bestehenden Möglichkeiten mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland
anwerben. Wo ein Wille ist, ist das Gesetz längst vorhanden.

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