Der Stern funkelt wieder: Vergessen die Zeiten,
in denen ein träger Daimler den agilen Mitbewerbern in der Oberklasse
abgehängt hinterherdackelte.
Vergessen die gar nicht so lange vergangenen Zeiten, in denen
Dieter Zetsche in Stuttgart als angezählter Chef auf Abruf galt.
Daimler ist wieder da, stärker als zuvor: Vor allem bei der Kernmarke
Mercedes hat der mutige Schritt zur kernigen Kompaktklasse das Image
entstaubt.
Zetsche weiß, dass ein solcher Erfolg nur eine Momentaufnahme ist.
Die Konkurrenz schläft nicht. Und sie sitzt auch längst nicht mehr
nur in den Chefetagen anderer Autobauer. Große Gefahren für die
hiesigen Industriegrößen lauern in den Kreativlaboren der Apples und
Googles dieser Welt, die neue Sensoren und Vermarktungsmöglichkeiten
für ihre unendlichen Ressourcen an Geld und gesammelten Daten suchen
– gerne auch auf vier Rädern.
Dass die Börsen die Daimler-Aktie am Donnerstag so heftig
abstraften, hat damit allerdings wenig zu tun und schon gar nichts
mit den glänzenden Zahlen, mit denen Zetsche trotz seiner gedämpften
Wortwahl zweifellos glänzen kann: Der kleine Kurssturz ist schlicht
den überzogenen Erwartungen erfolgsverwöhnter Anleger geschuldet, die
ernsthaft glaubten, das Konzernwachstum der letzten Jahre ließe sich
einfach so unbegrenzt fortsetzen.
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