Immerhin: Für das abgelaufene Geschäftsjahr hat
Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW unter dem Strich Geld
verdient. Der adjustierte Konzerngewinn, der als Basis für die
Dividendenausschüttung an die Aktionäre herangezogen wird,
verdoppelte sich auf gut 950 Millionen Euro.
Doch für die neun Landkreise, die über den Zweckverband
Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit Sitz in Ravensburg knapp
47 Prozent an der EnBW halten, ist das nur ein schwacher Trost. Denn
knapp zwei Drittel dieser 950Millionen Euro kommen aus dem Verkauf
von Tafelsilber und die berücksichtigt EnBW für die
Gewinnausschüttung nicht.
Das macht den zu verteilenden Kuchen deutlich kleiner. Nur 55 Cent
pro Aktie schüttet der Energiekonzern an seine Aktionäre aus.
Hochgerechnet sind das knapp 70 Millionen Euro für die OEW. Bleibt es
bei der Ausschüttungsquote des Zweckverbands, die in den vergangenen
Jahren zwischen 30 und 40 Prozent lag, werden an die Landkreise heuer
weniger als 20 Millionen Euro überwiesen werden. Ein etwas tieferer
Blick in das Zahlenwerk zeigt zudem, dass diese Dividende ein
Strohfeuer ist. Erneute Millionen durch den Verkauf von Wertpapieren
sind bei EnBW im laufenden Jahr nicht zu erwarten. Und im
Kerngeschäft rechnet Konzernchef Frank Mastiaux mit einem weiteren
Ergebniseinbruch. Rührt man diese Informationen zusammen, dürfte das
Unternehmen 2016 wieder mit der Schwarzen Null kämpfen. Mit einer
Überweisung aus Ravensburg, die für die neun OEW-Landkreise in diesem
Jahr überraschend kam, sollten sie 2017 nicht rechnen.
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