Schwäbische Zeitung: Zur CSU und der Trassendebatte: Deren Problem

Bayern zuerst – diese Haltung gehört zum
Selbstverständnis der CSU. Kürzlich hatte die Opposition im Landtag
Verständnis für die Kritik an bayerischen Sonderwünschen in der
Energiepolitik geäußert. Daraufhin warf die Regierungspartei ihr vor,
norddeutsche über bayerische Interessen zu stellen.

Und CSU-Wirtschaftspolitiker Erwin Huber setzte noch einen drauf:
Wenn der Norden zu viel Windstrom produziere, sei das „deren
Problem“. Wer so redet, muss sich nicht wundern, wenn die anderen
Länder genervt auf Extrawünsche aus München reagieren.

Horst Seehofer hat bei den Trassengegnern die Erwartung geweckt,
die Stromtrassen könnten verhindert werden. Dieses Versprechen kann
der Ministerpräsident aber nicht einlösen – jedenfalls nicht allein.
Er ist auf den Bund angewiesen.

Doch dort steht Seehofer mit seinen energiepolitischen
Sonderwünschen allein auf weiter Flur, und zwar selbstverschuldet.
Was die Ministerpräsidenten der anderen Länder wohl dazu sagen
würden, dass die Bayern sich in solch eine unerquickliche Lage
manövriert haben? „Deren Problem.“

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