Schwäbische Zeitung: Zur IHK-Stromversorgungsstudie: Merkel muss Machtwort sprechen

Vier Jahre nach der Atomkatastrophe von
Fukushima, die die Energiewende einläutete, muss das Ergebnis der
IHK-Studie den Leser erstaunen: Es gibt bisher keinen belastbaren
Plan, um nach dem absehbaren Ende des Atommeilers in Gundremmingen
die Versorgungssicherheit mit Strom in der Region zu gewährleisten.

Zwar beruhigt Kanzlerin Merkel gerne und sagt, vor dem Sommer
werde der Dreiklang aus Ausbau der Gleichstrom-Netze, künftigen
Kraftwerkskapazitäten und Klimaschutz harmonisch gelöst. Doch könnte
Bayern diese Harmonie und den Zeitplan empfindlich stören, wenn
Ministerpräsident Seehofer weiter den Trassenausbau blockiert.

Ohnehin bleibt unverständlich, warum bei der Energiewende, einem
nationalen Projekt, jedes Bundesland offenbar nach Belieben agieren
darf. Nun aber, da die Zeit drängt, ist die Kanzlerin mit einem
innenpolitischen Machtwort gefragt.

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