Schwäbische Zeitung: Zur Personalpolitik der Zeppelin Universität: Schaden abwenden

Eigentlich sind ja Semesterferien an der
Zeppelin Universität (ZU). Aber dieser Tage kann man dort immer
jemanden erreichen. Weil die Leute reden wollen. Viele Mitarbeiter
ahnen, dass die nächsten Tage und Wochen entscheidend werden für die
Zukunft der von einer Stiftung getragenen Hochschule, die „zwischen
Wirtschaft, Kultur und Politik“ wirkt, wie sie es selber beschreibt.

Diese Universität schmückt die Region und sie ziert
Friedrichshafen. Von der Stadt, über ZF und Zeppelin bis hin zur
Sparkasse haben sich namhafte Unternehmen und Institutionen mittels
einer Stiftung zum Erhalt der Universität verpflichtet. In einer sich
wandelnden Bildungslandschaft kann das gemeinsame Engagement von
Wirtschaft und Wissenschaft einen großen Gewinn für die weitere
Region darstellen. Auch die „Schwäbische Zeitung“ betrachtet diese
Hochschule deshalb als einen wichtigen Teil des Lebens im Südwesten.
Wir haben über neue Forschungen berichtet und über die Bedeutung der
ZU für das Wissenschaftsleben und die Wirtschaft im Raum
Bodensee-Oberschwaben-Allgäu und darüber hinaus geschrieben.

Aber jetzt steht diese Universität vor einer Bewährungsprobe. Kurz
vor dem Ende der Amtszeit des Präsidenten soll der Kanzler der
Universität abgeschoben werden. Weil man nach dem angekündigten
Weggang des Präsidenten einen starken neuen Präsidenten und einen
starken Kanzler wolle, so begründen es die Verantwortlichen.

Bemerkenswert ist, wie seit Bekanntwerden dieser Personalie die
Mitarbeiter der Universität begonnen haben, sich zu artikulieren. Sie
werden mutiger. Sie solidarisieren sich mit einem der ihren und
fordern transparente Strukturen, wie sie für einen
Wissenschaftsbetrieb unerlässlich sind. Vielleicht ist nach dem
Aufbau der ZU dies der Klärungsprozess, der schon vor einiger Zeit
hätte angegangen werden müssen.

Umsicht und eine ruhige Hand der Gremien sind vonnöten. Denn
Furcht passt nicht zu einer Institution, an der vor allem gelehrt und
geforscht werden soll.

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