Zur heutigen Vorstellung der Stellungnahme „100 % erneuerbare Stromversorgung bis 2050: Klimavertraeglich, sicher, bezahlbar“
des Sachverstaendigenrates fuer Umweltfragen (SRU) im Umweltausschuss erklaert der umweltpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Matthias Miersch:
Eine sichere und umweltfreundliche Stromversorgung aus vollstaendig regenerativen Energien im Jahre 2050 ist mit Sicherheit erreichbar. Diese Kernaussage der heute in Berlin vorgestellten Studie des Sachverstaendigenrates fuer Umweltfragen (SRU) unterstreicht die von der SPD aufgestellten Forderungen nach einer umfassenden Energiewende in Deutschland.
Natuerlich bedarf es fuer eine flaechendeckende Umstellung der Energieversorgung eines starken politischen Willens. Leider laesst die derzeitige Bundesregierung diesen Willen auf breiter Front vermissen.
Im Gegenteil, gerade die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Kuerzungen im Bereich zukunftstraechtiger Umwelttechnologien und insbesondere die drastischen Einsparungen im Bereich der Photovoltaik zeigen auf, in welche Richtung sich die Regierung von den Lobbyisten der Energiekonzerne treiben laesst.
Die nutzbaren Potenziale aus Erneuerbaren Energien erlauben es bereits mit den heute verfuegbaren Technologien, die errechneten maximalen Nachfragemengen zu jeder Zeit zu befriedigen, Versorgungssicherheit also umfassend zu gewaehrleisten. Dabei kann laut Sachverstaendigenrat im europaeischen Verbund sogar eine erhebliche Kostensenkung der Energiepreise erzielt werden.
Langfristig liegen die Kosten einer regenerativen Stromversorgung damit noch unter denen einer konventionellen Erzeugung.
Das Gutachten des SRU entlarvt eindeutig die Maer von einer Notwendigkeit der Atomenergie in der deutschen Energieversorgung. Zweifelsfrei halten die Wissenschaftler fest, dass weder die Atomkraft, noch ein Ausbau etwa von Kohlekraftwerken fuer die Erreichung einer sicheren Stromversorgung im Jahre 2050 noetig sei. Die geplante Laufzeitverlaengerung von Atomkraftwerken ist laut Sachverstaendigenrat mit einem Uebergang auf regenerative Vollversorgung im Jahre 2050 grundsaetzlich nicht vereinbar und behindert den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien.
An diesen Aussagen muss sich die schwarz-gelbe Bundesregierung in den kommenden Wochen und Monaten messen lassen, wenn es um die Frage einer zukunftsfaehigen Energieversorgung in Deutschland geht. Die Vorgaben fuer ein Energiekonzept durch die Bundesregierung haelt der SRU dabei fuer unsachgemaess und tendenzioes. Bestimmte Szenarien einer zukuenftigen Energieversorgung wuerden von vornherein ausgeblendet. Vielmehr muessen die notwendigen Anstrengungen heute unternommen und die innovativen Technologien und Projekte weiter gefoerdert werden.
Andernfalls droht nicht nur eine steigende Abhaengigkeit von fossilen Brennstoffen, sondern auch ein Verlust der technologischen Fuehrerschaft und der anhaengigen Arbeitsplaetze in dieser Wachstumsbranche an Konkurrenten aus anderen Teilen der Welt. Die Bundesregierung waere daher in mehrfacher Hinsicht gut beraten, sich den Feststellungen des Sachverstaendigenrates anzuschliessen und diese in konkrete Politik umzusetzen.
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