
Der Compliance-Begriff, der in der kapitalmarktorientierten angelsächsischen Wirtschaft schon viele Jahre Einzug gehalten hat gewinnt auch im Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Vordergründig geht es um Verhaltensregeln über die Art wie Geschäfte gemacht werden. Auf den zweiten Blick spielt Compliance aber auch für die Unternehmensethik und die wert- sowie werteorientierte Unternehmensführung eine wichtige Rolle. Mit diesem komplexen Themenfeld beschäftigten sich die Teilnehmer des 9. Strategietreffens der Weltmarktführer, das am gestrigen Dienstag in der Jagstmühle in Mulfingen-Heimhausen stattfand. Das Strategietreffen ist eine Initiative der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF), der German Graduate School (GGS) und der Commerzbank AG.
Rund 60 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Medien setzten sich in Vorträgen und Gesprächen mit dem Thema „Compliance als Erfolgsfaktor“ auseinander. Über ihre Erfahrungen von der Einführung von Compliance-Regelungen bis hin zum Management umfangreicher Compliance-Strategien referierten Marcus Römer (Wirtschaftskanzlei NIETZER & HÄUSLER, Heilbronn) und Prof. Dr. Martin Schulz (GGS, Heilbronn).
Compliance Risiken erfolgreich managen
Juristisches Kerngebiet von Prof. Dr. Martin Schulz ist das nationale und internationale Privat- und Unternehmensrecht, bei dem der Themenbereich Compliance zunehmend bedeutender geworden ist und auch noch werden wird. Zunächst ging er in seinem Vortrag auf die grundlegenden Rahmendefinitionen ein, bevor er die vielfältigen Gefahrenquellen für Unternehmen aufzeigte. Um diesen frühzeitig erfolgreich zu begegnen plädierte er für die Etablierung eines individuell auf die Unternehmensbedürfnisse zugeschnittenen Compliance-Management-Systems bei der die Einbindung der Chefetage zwingende Voraussetzung ist.
Compliance in der Beratungspraxis
Rechtsanwalt Marcus Römer beleuchtete an einigen Fallbeispielen aus der Beratungspraxis, an welchen Stellen es Unternehmen mit Compliance-Vorschriften zu tun bekommen können. Dabei zeigte sich, dass Compliance ein Querschnittsbereich ist, da letztendlich ganz unterschiedliche Rechtsbereiche betroffen sein können. Er stellte Beispiele aus dem Arbeitsschutz, dem Umgang mit sensiblen Daten und dem Bereich Bestechung vor. Erkenntnisreich waren auch die Dimensionen, die einige prominente Compliance-Fälle in den letzten Jahren erreicht hatten. Einzelnen Unternehmen sind dabei Kosten im Milliardenbereich entstanden.
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