Der gefürchtete „War for Talents“ um die
besten Nachwuchsjuristen ist mehr als nur ein markiger Begriff. Er
ist vielmehr konkret spürbar und betrifft insbesondere mittelgroße
Wirtschaftskanzleien.
„Mehrere Faktoren führen dazu, dass es Anwaltskanzleien immer
schwerer fällt, Ihren Personalbedarf zu decken“, so Dr. Christine
Sauerwald, Inhaberin von SW Recht & Personal, „im Wesentlichen: die
demografische Entwicklung und fehlende Antworten der Kanzleien auf
Erwartungen der Kandidaten.“
Zum einen wollen renommierte Wirtschaftskanzleien durchweg nur
Bewerbungen von Kandidaten mit Prädikatsexamina berücksichtigen. Rein
objektiv kann dieser Bedarf aber gar nicht gedeckt werden: Nach der
Statistik des Landesjustizprüfungsamtes NRW schlossen 2011 lediglich
28 % der Referendare (456 absolut) das 2. Staatsexamen mit Prädikat,
d. h. vollbefriedigend oder besser ab. Wenn auch nur ein Drittel
dieser Absolventen anschließend in den Staatsdienst, in
Rechtsabteilungen von Unternehmen oder andere Bereiche geht, so
klafft zwischen Personalbedarf der Kanzleien und Anzahl der
verbleibenden Prädikatsabsolventen eine erhebliche Lücke.
Die Kanzleien konkurrieren also nicht nur untereinander um die
besten Bewerber, sondern auch noch mit anderen Arbeitgebern, die
meist andere Rahmenbedingungen bieten. Oftmals fehlt es Kanzleien an
einem ausreichend geschärften personalpolitischen Profil. Dies gilt
vor allem für Kanzleien mittlerer Größe: „Wenn wir Kandidaten für
einen Auftraggeber begeistern sollen, erwarten die meisten Kandidaten
heute eine klare personalpolitische Ausrichtung im Hinblick auf die
Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Freiräume und
Verantwortung, Fortbildung und Partnerchancen. In vielen Kanzleien
trifft man auf unterschiedlichste Vorstellungen der Partner zu diesen
Fragen. Dies ist Kandidaten heute nicht mehr vermittelbar.
Das Fazit von Frau Dr. Sauerwald: „Gerade mittelgroße, renommierte
Kanzleien in den Wirtschaftszentren München, Berlin, Frankfurt am
Main, Düsseldorf, Hamburg und Köln müssen ihre Auswahlkriterien und
ihre personalpolitische Haltung kritisch überprüfen, um im Wettbewerb
weiter bestehen zu können.“
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SW Recht & Personal
Dr. Christine Sauerwald
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