
-Neue Daten zeigen, dass fast jede zweite geprüfte Produktionsstätte Lohnverstöße aufweist
-Gleichzeitig belegen die Ergebnisse deutliche Fortschritte in der Sorgfaltspflicht
München / London, 24. November 2025 – Sedex, ein globaler Technologieanbieter für nachhaltige Lieferketten, hat mithilfe von SMETA-Audits in den vergangenen zwölf Monaten rund 1.000 schwerwiegende Verstöße pro Woche aufgedeckt. Die Audits decken Missstände in Arbeits- und Umweltstandards entlang internationaler Lieferketten auf.
Erhebliche Lohnverstöße bei 46 Prozent der Unternehmen
Die Auswertung von mehr als 60.000 Vor-Ort-Audits belegt, dass 46 Prozent der geprüften Standorte Lohn- und Vergütungsprobleme aufweisen. Diese reichen von unvollständigen Lohnabrechnungen bis hin zu Verstößen gegen die Mindestlohnvorgaben. Darüber hinaus wurden weltweit hunderte potenzielle Fälle von Zwangsarbeit identifiziert.
In Deutschland zeigt die Sedex-Analyse, dass fünf Prozent der geprüften Standorte noch keine Vorkehrungen getroffen haben, damit Lieferanten und Subunternehmer grundlegende Arbeitsstandards einhalten. Dieser Anteil liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 16 Prozent – ein Hinweis darauf, dass deutsche Unternehmen in Sachen Sorgfaltspflicht bereits vergleichsweise gut aufgestellt sind.
150.000 Probleme innerhalb eines Jahres behoben
Trotz dieser Herausforderungen zeigt die Auswertung deutliche Fortschritte. So konnten in den letzten zwölf Monaten über 150.000 identifizierte Missstände beseitigt werden. Besonders positiv: Betriebe, die Gewerkschaftsfreiheit gewähren, verzeichnen 30 Prozent weniger Verstöße. Auch Standorte mit einem Frauenanteil von mindestens 50 Prozent in Führungspositionen zeigen deutlich weniger kritische Befunde.
Die Sedex-Daten verdeutlichen, dass Vor-Ort-Audits weiterhin unverzichtbar sind, um tatsächliche Risiken in Lieferketten zu erkennen – als notwendige Ergänzung zu digitalen Risikoanalysen. Gleichzeitig verdeutlichen die Daten, dass Unternehmen ihre Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette zunehmend ernster nehmen – insbesondere im Kontext des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG).
Jon Hancock, CEO von Sedex, erklärt: „Konsumenten, Investoren und die Politik erwarten heute nachvollziehbare Belege für verantwortungsvolles Handeln. Fehlende Transparenz ist keine Option mehr. Unsere Daten zeigen, dass Unternehmen, die Risiken frühzeitig erkennen und offen mit ihnen umgehen, ihre Lieferketten nicht nur stabiler, sondern auch wettbewerbsfähiger machen.“
Hinweis zur Datenerhebung
Die genannten Zahlen basieren auf den Ergebnissen der SMETA-Audits, die zwischen September 2024 und September 2025 durchgeführt wurden. Weitere Informationen finden Sie auf der Sedex-Website. Bildmaterial ist in der Dropbox verfügbar.
