Das SEO-Tool-Unternehmen Ahrefs hat laut eigenen Angaben, 60 Millionen Dollar in die Entwicklung einer neuen Suchmaschine namens „Yep“ inklusive Rechenzentrum investiert. Damit will das Unternehmen mit Riesen wie Google, Bing und Yandex konkurrieren.
Yep, die neue Suchmaschine
Ahrefs will nach der Markteinführung mit Yep in allen Ländern verfügbar sein. Mit der Investition in das eigene Rechenzentrum sollen die großen Mengen an Daten effizient verarbeitet werden. Das Unternehmen möchte außerdem rund 90 Prozent der Werbeeinnahmen aus der Suchmaschine mit Inhaltserstellern teilen.
Nach dem Start des ersten eigenen Rechenzentrums bei Ahrefs in Singapur, das mit rund 1.000 Servern ausgestattet ist, können an die 100 Petabye Webdaten als Teil der Suchinfrastruktur der neuen Suchmaschine verarbeitet und gespeichert werden. Ahrefs plant zudem die Eröffnung eines Rechenzentrums in den USA bis Ende 2022.
Bereits 2019 kündigte der Gründer und CEO von Ahrefs Dmytro Gerasimenko an, eine alternative Suchmaschine zu entwickeln, bei der 90 Prozent der Werbeeinnahmen mit den beteiligten Verlagen geteilt werden sollen.
Dmytro Gerasimenko ließ folgendes Statement verlauten: „Die Schöpfer, die die Suchergebnisse ermöglichen, verdienen es, für ihre Arbeit bezahlt zu werden. Wir haben gesehen, wie das Gewinnbeteiligungsmodell von YouTube die gesamte Videobranche zum Blühen gebracht hat. Indem wir die Werbegewinne im Verhältnis 90:10 mit den Urhebern von Inhalten teilen, wollen wir einen Anstoß geben, Talente in der Suchindustrie fair zu behandeln“.
„Mit anderen Worten: Wir speichern zwar bestimmte Daten über Suchanfragen, aber niemals in einer persönlich identifizierbaren Form. Wir verfolgen zum Beispiel, wie oft ein Wort gesucht wird und an welcher Stelle der Link die meisten Klicks erhält. Aber wir werden dein Profil nicht für gezielte Werbung erstellen“, so Gerasimenko, Gründer und CEO von Ahrefs.
Der SEO-Spezialist Ahrefs sammelt und speichert seit nunmehr 12 Jahren Daten aus dem Internet und hat dafür den Webcrawler „AhrefsBot“ entwickelt, der täglich über acht Milliarden Webseiten crawlen soll.
Die Aussage des CEO’s, dass die neue Suchmaschine, nachdem diese fertigentwickelt sei, grundsätzlich keine persönlichen Daten der Nutzer sammeln werde, kam grundsätzlich gut an.
Typische persönliche Daten wie z.B. Geolocation, Name, Alter, Geschlecht, Vorlieben sollen somit standardmäßig nicht getracked werden. Ahrefs möchte hingegen aggregierte Suchstatistiken verwerten, um insbesondere Algorithmen, Rechtschreibkorrekturen und Suchvorschläge zu optimieren.
So soll bei der neuen Suchmaschine beispielsweise auch erfasst werden, wie oft ein Begriff gesucht wird und welche Links am meisten Traffic erhalten. Eine klassische Werbe-ID oder ein Profil für Targeted soll für Nutzer nicht angelegt werden.
SEO spielt so gut wie für jeden eine Rolle, der ernsthaft eine Website im Internet betreibt. Shopbetreiber, Blogger, Unternehmer haben genauso Bedarf an SEO in Würzburg, Freiburg oder anderen Städten.
Verlockend klingt, dass Ahrefs 90 Prozent der Werbeeinnahmen an die Content Creator verteilen will. In diesem Zuge sollen auch Community-Projekte wie beispielsweise Wikipedia und kleinere Projekte weniger auf Spenden angewiesen sein. Auch aufstrebende Websites und Blogs könnten so auf Werbung und Merchandise verzichten und unabhängiger sein. Laut Gerasimenko seien es vor allem die Content Creator, die Suchergebnisse überhaupt erst möglich machen würden und dementsprechend auch fair beteiligt werden sollten. YouTubes Vorstoß mit der Gewinnbeteiligung habe die ganze Branche damit erst richtig zum Blühen gebracht.
Konkurrenz für Google und Co.?
Google besitzt einen Marktanteil von über 90 Prozent, damit wird Ahrefs Yep höchstwahrscheinlich keine erstzunehmende Konkurrenz für Google werden. Dennoch sind bereits heute schon einige alternative Suchmaschinen erfolgreich und profitabel. Darunter die Datenschutz-Suchmaschine Startpage oder die Klimaschutz-Suchmaschine Ecosia. Yep könnte mit dem Gewinnbeteiligungssystem bei Content Creatorn beliebt werden und damit eine interessante Nische im Suchmaschinen-Markt besetzen.