Shiseido-Manager Carsten Fischer kritisiert den Mentalitätswandel der japanischen Jugend: „Der Wille der jungen Japaner, im globalen Wettbewerb zu bestehen, nimmt ab“

16. September 2014 – Das für das Auslandsgeschäft
des japanischen Kosmetik-Konzerns Shiseido verantwortliche
Vorstandsmitglied, Carsten Fischer, beobachtet mit Sorge eine
zunehmende Veränderung in der Mentalität des japanischen
Führungsnachwuchses: „Es gibt einen Trend zum Wohlgefühl im eigenen
Umkreis. Der Willen, nach draußen zu gehen und im globalen Wettbewerb
zu bestehen, nimmt ab“, sagte Fischer im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin –Capital– (Ausgabe 10/2014, EVT 18. September).
Mit Sorge beobachte er „diese Tendenz des Rückzugs nach innen“. So
sei die Zahl der Studenten, die ins Ausland gehen, drastisch
zurückgegangen, Absolventen bevorzugten Stellen bei stabilen
japanischen Firmen. „Die jungen Japaner insgesamt suchen den
bequemeren, den weniger risikobehafteten Weg“, erklärte Fischer.

Fischer, der es als einer der wenigen Manager aus dem Westen in
den Vorstand eines japanischen Unternehmens geschafft hat, setzt bei
der Umsetzung der unternehmerischen Ziele auf klare Ansagen: „Mit der
Direktheit der Deutschen können die Japaner sehr gut umgehen. Als
Führungspersönlichkeit, die aus dem Ausland stammt, müssen Sie in
Japan ihren eigenen Stil finden. Klare Aussagen wirken
vertrauensbildend.“ Vor allem sei es als Top-Manager in Japan
wichtig, sich selbst nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen. Das
sei „nicht besonders förderlich für die Veränderungswilligkeit der
Organisation“.

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Georg Fahrion, Redaktion –Capital–,
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