Starke Turbulenzen in Schwellenländern: Coface aktualisiert Länderbewertungen

Während sich die Situation in den Industrieländern
verbessert, beobachten die Coface-Experten in etlichen
Schwellenländern einen Anstieg der Risiken. Daher wurden Brasilien,
Chile, Ecuador, Armenien, Tunesien, Malaysia und Trinidad und Tobago
in der Bewertung herabgestuft oder unter Beobachtung auf eine
Abwertung gesetzt. Einzig Ungarn wurde unter Beobachtung zur
Aufwertung gesetzt. Den praktischen Überblick bietet die neue
weltweite Landkarte der Länderrisiken.

Den Schwellenländern (Wachstumsprognose: 3,5 Prozent für 2015, 4,2
Prozent für 2016) machen die schwachen Rohmaterialpreise und die
gefallenen Wechselkurse gegenüber dem Dollar zu schaffen. In einigen
der größeren Schwellenländern (China, Türkei, Südafrika) schwächte
die Konjunktur ab oder glitt sogar in die Rezession (Russland und
jetzt auch Brasilien). Der kürzliche Zusammenbruch des chinesischen
Aktienmarktes und seine Folgen für die Rohstoffpreise haben diese
Schwäche weiter verstärkt. Nach Ansicht der Coface-Experten müssen
die Länderrisiken in den Schwellenländern in diesem Jahr deshalb
weiterhin genau überwacht werden.

Mit der sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Lage in
großen Schwellenländern beobachtet Coface auch eine Erhöhung des
Risikos in einigen kleineren Schwellenländern. Davon betroffen sind
vor allem Malaysia (A2), das besonders unter Konjunkturabschwächung
Chinas und den gesunkenen Rohstoffpreisen leidet. Auch Armenien (C),
wirtschaftlich und finanziell stark abhängig von Russland, hat
Probleme und wurde daher wie Malaysia auf „negative watch“ zur
Beobachtung auf eine Abwertung, gesetzt. Tunesien (B) verliert die
Einstufung „positive watch“ zur Beobachtung auf eine Aufwertung, weil
die Gefahr einer Rezession nach dem wirtschaftlichen Schlag durch
Terrorangriffe, vor allem in der Tourismusbranche, droht.

Brasilien wurde aufgrund der Rezession und zunehmender politischer
Instabilität auf B herabgestuft. Ausgaben privater Haushalte als
wichtigster Wachstumsmotor und Investitionen gingen zurück,
hauptsächlich aufgrund der Nachwirkungen der Petrobras-Affäre. Chile,
auf A3 herabgestuft, leidet unter dem fallenden Kupferpreis und dem
Konjunkturrückgang Chinas als Hauptabnehmer des chilenischen Kupfers.
Ecuador, herabgestuft auf C, ist das vom Ölpreisverfall am
zweitstärksten betroffene Land (40 Prozent der Staatseinnahmen, über
50 Prozent des Exports), was Auswirkungen auf die Staatsausgaben und
Investitionen hat.

Über Coface

Die Coface-Gruppe, ein weltweit führender Kreditversicherer,
schützt Unternehmen überall auf der Welt vor Forderungsverlusten, im
Inlandsgeschäft und im Export. 2014 erreichte die Gruppe mit 4.440
Mitarbeitern einen konsolidierten Umsatz von 1,441 Mrd. Euro. Coface
ist in 99 Ländern direkt oder durch Partner vertreten und sichert
Geschäfte von 40.000 Unternehmen in mehr als 200 Ländern ab. Jedes
Quartal veröffentlicht Coface Bewertungen von 160 Ländern. Diese
Länderbewertungen basieren auf der spezifischen Kenntnis des
Zahlungsverhaltens von Unternehmen und der Expertise von 350
Kreditprüfern, die nah bei den Kunden und deren Debitoren arbeiten.

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