Im Jahr 2015 erzeugten die rund 3 300
Aquakulturbetriebe in Deutschland etwa 26 900 Tonnen Fische, Muscheln
und andere Aquakulturprodukte. Davon entfielen rund 19 000 Tonnen auf
Fische. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt,
ging damit die Erzeugung von Fischen gegenüber dem Vorjahr mit – 9,5
% (- 2 000 Tonnen) stark zurück, während die
Aquakultur-Gesamterzeugung um etwa 2,5 % (+ 650 Tonnen) anstieg. Dem
starken Rückgang bei der Fischerzeugung steht ein starker Zuwachs in
der Erzeugung von Muscheln entgegen. Die erzeugte Menge Muscheln
stieg gegenüber 2014 um rund 2 600 Tonnen (+ 49,8 %) auf etwa 7 900
Tonnen.
Für den deutlichen Rückgang in der Erzeugung von Fischen nannten
die befragten Betriebe vorwiegend zwei Gründe: Neben dem heißen
Sommer 2015, der in vielen Regionen Deutschlands zu Wassermangel
führte und sich damit nachteilig auf die Fischzucht auswirkte,
führten auch Fischseuchen zu einer deutlich geringeren Erzeugung. In
Baden-Württemberg sank deshalb die erzeugte Menge Fisch im Vergleich
zu 2014 um knapp ein Drittel (- 1 100 Tonnen) auf rund 2 300 Tonnen.
Dieser Rückgang machte mehr als die Hälfte des Gesamtrückgangs bei
erzeugtem Fisch in Deutschland aus.
Die sinkende Erzeugung von Fischen spiegelt sich auch in den
beiden bedeutendsten Fischarten wider. So ging die erzeugte Menge
Regenbogenforellen (ohne Lachsforellen) um gut 1 400 Tonnen oder 17,1
% auf rund 7 000 Tonnen zurück. Vom Gemeinen Karpfen wurden mit rund
4 900 Tonnen etwa 7,0 % oder 370 Tonnen weniger als im Vorjahr
erzeugt. Auch der Fisch des Jahres 2016 – der Hecht – war vom
Produktionsrückgang betroffen. So wurden im Jahr 2015 knapp 43 Tonnen
Hecht in gut 240 Betrieben erzeugt. Dies bedeutete einen Rückgang von
rund 11 Tonnen oder 19,8 % gegenüber dem Vorjahr.
Methodischer Hinweis:
Für das Berichtsjahr 2015 wurden in der Aquakulturstatistik
Erfassungsgrenzen eingeführt. Es werden nur noch Betriebe befragt,
die über bestimmte Aquakulturanlagen oder gewisse Mindestgrößen ihrer
Anlagen verfügen. Durch die damit einhergehende Beschränkung des
Berichtskreises werden kleinere Aquakulturbetriebe von der
Auskunftspflicht entlastet. Folglich wird eine Vielzahl kleiner
Betriebe, die nur in sehr geringem Umfang zur Gesamterzeugung in
Aquakultur beitragen, in der Erhebung nicht mehr berücksichtigt.
Insbesondere die Zahl der Betriebe ist daher nicht mehr mit
Ergebnissen vorangegangener Jahre vergleichbar. Die Vergleichbarkeit
der erzeugten Mengen mit den Vorjahren ist jedoch gegeben, wenn auch
geringfügig eingeschränkt. Genaue Aussagen über den Beitrag der
Betriebe, die durch die Einführung der Abschneidegrenze für das
Berichtsjahr 2015 nicht weiter berücksichtigt werden, sind nicht
möglich. Hätten die Erfassungsgrenzen jedoch bereits im Berichtsjahr
2014 gegolten, so wären knapp 2 000 Betriebe (rund 32,5 %) mit einem
Anteil von etwa 0,8 % an der Aquakultur-Gesamterzeugung nicht erfasst
worden.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Judith Schiela,
Telefon: (0611) 75-8835,
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