Start der Initiative „Einstellung zählt – Arbeitgeber gewinnen“ BA-Presseinfo Nr. 14

Die Bundesagentur für Arbeit (BA), die
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die
Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und
Hauptfürsorgestellen (BIH) und das Bundesministerium für Arbeit und
Soziales (BMAS) haben im Rahmen der Verleihung des Inklusionspreises
für die Wirtschaft am 9. April 2019 den Startschuss für die
gemeinsame Initiative „Einstellung zählt – Arbeitgeber gewinnen“
gegeben.

Die Initiative soll Arbeitgeber für die Beschäftigung von
schwerbehinderten Menschen sensibilisieren. Sie richtet sich gezielt
an die Unternehmen und Betriebe in Deutschland, die derzeit aus den
unterschiedlichsten Gründen laut Anzeigeverfahren noch keine
schwerbehinderten Menschen ausbilden oder beschäftigen. Das sind rund
41.000 Unternehmen. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 160.000
beschäftigungspflichtige Unternehmen. Diese sollen mit der Initiative
angesprochen, beraten und unterstützt werden. Kernanliegen ist es,
Arbeitgeber durch Information und Aufklärung auf die Potenziale von
schwerbehinderten Menschen aufmerksam zu machen und sie so für deren
Beschäftigung zu gewinnen.

Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil: „Die
Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen ist trotz der insgesamt
guten Arbeitsmarktlage immer noch bedeutend höher als allgemein. Und
das, obwohl schwerbehinderte Arbeitsuchende überdurchschnittlich gut
qualifiziert sind, wir nahezu Vollbeschäftigung haben und die
Wirtschaft händeringend nach Fachkräften sucht. Diesen Widerspruch
müssen wir auflösen – aber dazu brauchen wir mehr Unternehmen, die
Menschen mit Behinderungen eine Chance geben. Mit der gemeinsamen
Initiative setzen wir dabei einen entscheidenden neuen Impuls.“

Vorstand Ressourcen der BA, Valerie Holsboer: „Seit Jahren
beschäftigt die BA einen hohen Anteil von Menschen mit Behinderungen
und bildet Jugendliche mit Schwerbehinderungen aus. Es freut uns
sehr, dass es uns 2018 gelungen ist, die Beschäftigungsquote von
schwerbehinderten Menschen auf gut zehn Prozent zu steigern. Als
werbender Arbeitgeber freuen wir uns über jede einzelne Bewerbung von
Menschen mit Behinderung. Schließlich verlieren wir demografiebedingt
ein Drittel unserer Belegschaft in den kommenden zehn Jahren. Unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben den inklusiven Gedanken seit
vielen Jahren. Wir wünschen uns, dass dieser sich auch auf dem
Arbeitsmarkt fest verankert. Deswegen appellieren wir an alle
Arbeitgeber, Menschen mit Schwerbehinderung zu beschäftigen und ihnen
eine Chance zu geben, ihre Talente und Potenziale einzubringen.“

Präsident der BDA, Ingo Kramer: „Diese Initiative ist gerade mit
Blick auf den Fachkräftemangel und das Ziel, möglichst allen Menschen
Teilhabe an Bildung und Erwerbsarbeit zu ermöglichen, das Gebot der
Stunde. Konkrete und praxisnahe Beispiele aus Unternehmen sind immer
das überzeugendste Argument. Gemeinsam wollen wir noch stärker dafür
werben, dass Inklusion zum Gewinn für alle Beteiligten wird.“

Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter
und Hauptfürsorgestellen (BIH) Christoph Beyer: „Ich kann zu den
Unternehmen nur sagen: Trauen Sie sich! Die BIH unterstützt
Arbeitgeber nicht nur bei der Einstellung eines Schwerbehinderten,
sondern während des gesamten Arbeitsverhältnisses. Sie haben immer
einen Ansprechpartner an ihrer Seite – vom Technischen
Beratungsdienst bis zum Integrationsfachdienst. Und diese Initiative
hat noch einen wirkungsvollen Effekt: Je mehr Menschen mit
Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen, desto normaler
wird auch unser Zusammenleben. Inklusion ist immer eine Frage, welche
Erfahrungen wir machen.“

Die Initiative startet am 10. April 2019 in den sechs
Arbeitsagenturbezirken Aachen-Düren, Erfurt, Freiberg, Köln,
Neumünster und Reutlingen mit einem gemeinsamen Anschreiben an die
betreffenden Arbeitgeber. Nach Auswertung der Pilotphase ist eine
Ausweitung auf das gesamte Bundesgebiet für das Jahr 2020 geplant.
Die operative Durchführung der Initiative liegt bei der BA. Die
Initiative wird unterstützt von der Charta der Vielfalt und dem
Unternehmensforum e. V.. Das Unternehmens-Netzwerk INKLUSION wird in
die Pilotphase der Initiative eingebunden und wird Betriebe durch
direkte Ansprache und Einbindung in seine Netzwerke für Inklusion
sensibilisieren und den Austausch mit inklusionserfahrenen
Arbeitgebern ermöglichen.

Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
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