Stefan Seip verlässt den BVI

Nach fast zehn Jahren erfolgreicher
Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Investment und
Asset Management (BVI) legt Stefan Seip (48) sein Amt auf eigenen
Wunsch zum Ende des Monats Juni nieder. „Wir verlieren mit Stefan
Seip einen hervorragenden Verbandsmanager und anerkannten politischen
Kopf, der über ein exzellentes Standing in der Finanzwelt, der
Politik und den Medien verfügt“, bedauert BVI-Präsident Thomas Neiße
den Weggang Seips. „Es ist schade, dass wir ihn nicht umstimmen
konnten, doch ich habe auch Verständnis dafür, dass er sich nach so
langer Zeit eine neue Herausforderung wünscht. Wir verlieren mit ihm
einen der erfahrensten und erfolgreichsten Protagonisten unserer
Branche und bedauern seinen Weggang sehr.“

Wesentliche Erfolge für die Branche

Zum BVI kam der Volljurist Seip im November 2001 von der Deutsche
Börse AG, wo er zuletzt die politische Interessenvertretung geleitet
hatte. Mit dieser Erfahrung war er prädestiniert für die
Herausforderungen, vor der die Fondsindustrie damals stand: Immerhin
sollte auf Vorschlag des damaligen Finanzministers Oskar Lafontaine
im so genannten „Steuervergünstigungsabbaugesetz“ eine
Doppelbesteuerung von Investmentfonds sowohl auf der Ebene der Fonds
als auch auf der Anleger eingeführt werden. Dieses Vorhaben konnte
abgewendet werden; die Arbeiten am neuen Investmentsteuergesetz wie
am Investmentgesetz führten zu einem für die Branche positiven
Ergebnis.

„Zu seinen wesentlichen Erfolgen gehört, dass der Fondsstandort
Deutschland gegenüber Luxemburg wieder wettbewerbsfähig wurde“,
würdigt Neiße die Leistung Seips. Er erreichte, dass Garantiefonds
auch in Deutschland zugelassen und die Genehmigungszeiten für die
Auflage von Fonds deutlich gesenkt werden konnten. In seiner Amtszeit
wurde auch die Benachteiligung der Fonds gegenüber
Lebensversicherungen deutlich abgebaut. So wurden Fondssparpläne als
Produktvariante in die Rürup-Rente aufgenommen und die steuerliche
Behandlung der Produkte weitgehend angeglichen. Letzter Meilenstein
in der von Stefan Seip maßgeblich geführten politischen Arbeit des
Verbandes war die Neuregelung der Offenen Immobilienfonds. „Trotz der
aufgrund des Diskussionsentwurfs nachteiligen Ausgangslage“,
unterstreicht Neiße, „erreichte der Verband für die Anleger und die
Branche erhebliche Verbesserungen.“

Breite Anerkennung der Leistung

Inmitten der Finanzkrise und damit in einem der schwierigsten
Jahre der Branche wurde Seip 2008 von einer Jury aus Journalisten,
Fondsmanagern und Professoren für seine Verdienste zur
„Fondspersönlichkeit des Jahres“ gewählt. Dass sich der BVI unter der
Leitung von Seip den Respekt der Politiker erworben hat, zeigt zudem
eine Umfrage des „Handelsblatts“ in 2010 unter den Finanzpolitikern
des Deutschen Bundestages: Der BVI wurde als zweitbester Verband
genannt, wenn es um die fachliche Unterstützung für
Ausschuss-Sitzungen und Gesetzesvorhaben geht. Wesentliche
Voraussetzung für diese erfolgreiche Interessenvertretung war die von
Seip betriebene Eröffnung des Berliner Büros im Mai 2003. „Stefan
Seip hat aber nicht nur die Kapitalmarktpolitik mitgestaltet, sondern
auch den Verband selbst deutlich weiterentwickelt“, so Neiße. „Er
hinterlässt ein gut bestelltes Haus.“ Mit effizienten Strukturen, der
Öffnung für neue Mitglieder und der Professionalisierung der
Kommunikation habe er alle Voraussetzungen für eine weiterhin
erfolgreiche Zukunft des Verbands geschaffen. Als besonderes Zeichen
der Wertschätzung wertet Neiße die Zahl der Mitglieder, die „von 73
zu seinem Amtsantritt auf heute deutlich über 200 anstieg, inklusive
der von ihm neu eingeführten Informationsmitglieder.“

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